An­fang Fe­bru­ar 2025


Mein Kopf ist voll mit den ak­tu­el­len po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen in Deutsch­land und der Welt. Täg­lich wächst mei­ne Sor­ge, wo­hin das noch füh­ren soll. Wie kann ich mich schüt­zen, was kann ich da­ge­gen­hal­ten? In mei­nem Kopf ist we­nig Platz für an­de­res, aber das all­täg­li­che Le­ben geht wei­ter und ver­langt mei­ne Auf­merk­sam­keit, ganz ak­tu­ell vor al­lem der schon über­fäl­li­ge Newsletter.

Ich neh­me drei An­läu­fe mit dem News­let­ter. Drei ver­schie­de­ne The­men (The­men ha­be ich ja im­mer zu vie­le), die mir am Her­zen lie­gen - wie zum Bei­spiel ein Plä­doy­er für mehr Leich­tig­keit, Ver­spielt­heit und so­gar Quatsch beim Schrei­ben -, und doch ken­tern al­le drei, lau­fen auf Sand und rüh­ren sich nicht mehr vom Fleck. Viel­leicht hilft es, ei­ne Nacht dar­über zu schlafen?

Tat­säch­lich weiß ich am nächs­ten Mor­gen, dass der per­sön­lichs­te News­let­ter, den ich je ge­schrie­ben ha­be, an der Rei­he ist. Und das ist der Text die­ses Newsletters:



Ei­ne  Am­sel ret­tet den Tag


Vo­ri­gen Diens­tag ist mir mor­gens ge­gen 7 Uhr, an der Schwel­le von Dun­kel­heit zur Däm­me­rung, et­was süß wie Ho­nig ins Ohr ge­tropft. Erst dach­te ich, es ge­hört noch zum Traum, doch dann er­wies es sich als Auf­zug, der mich aus dem Traum in den Tag zog.

Klein, zart und schwarz saß das Am­sel­hähn­chen zum ers­ten Mal in die­sem Jahr auf der Ecke des Flach­dachs ne­ben­an und zwit­scher­te sein Früh­lings­lied. Das Lied war ge­ra­de erst ge­schlüpft, flaum­weich, fast flüs­sig und noch ganz oh­ne den Re­vier­ver­tei­di­gungs-Wich­tig­tu­er-Druck, der in we­ni­gen Wo­chen da­zu­kommt.

Ich war hin und weg und auf der Stel­le ver­liebt, wo­bei ich nicht sa­gen kann, wor­in ver­liebt: in das Lied, die Am­sel, die Aus­sicht auf Früh­ling? Wahr­schein­lich in al­les, was an­ders ist als die kal­te, kab­be­li­ge Welt, die mir Tag für Tag ton­nen­wei­se Ver­drän­gungs­ar­beit vor die Fü­ße wirft.

Amselhahn auf Flachdach

Fo­to: fotoblend/​Pixaby

Nicht um­pus­ten lassen

Sol­che Mo­men­te hel­fen mir, mich nicht um­pus­ten zu las­sen von den täg­li­chen Schre­ckens­nach­rich­ten über Krie­ge, durch­ge­knall­te Po­ten­ta­ten, dem Auf­wind au­to­ri­tä­rer Be­we­gun­gen, der un­er­träg­li­chen Igno­ranz ge­gen­über Leid und Elend, Kli­ma­wan­del und al­lem, was sich nicht un­mit­tel­bar zu Geld ma­chen lässt.

Das ist sehr an­stren­gend, rich­tig har­te Ar­beit, fin­de ich. Zu­wei­len schlägt es mir ge­wal­tig auf die Stim­mung. In ei­ner sol­chen Stim­mung krea­tiv sein? Puh – schwer. Aber ich ha­be ein paar Stra­te­gien, die mir hel­fen. Viel­leicht kannst Du – falls es Dir geht wie mir – da­mit auch et­was anfangen.


Mei­ne Strategien


 Ich übe mich täg­lich dar­in, gnä­dig mit mir zu sein. Mei­ne An­sprü­che an mei­ne Tex­te spie­len ge­ra­de kei­ne Rol­le. Haupt­sa­che, ich schaf­fe über­haupt et­was. Es muss nicht viel sein.

10 Mi­nu­ten sind gut, 5 Mi­nu­ten sind gut.
Ei­ne über­ra­schen­de Idee, ein Satz, ein in ei­ner Mi­nu­te no­tier­ter Ge­dan­ke sind auch gut.
Es geht vor al­lem ums Dran­blei­ben.  
Ich muss nichts Neu­es schaf­fen. Ich kann mir ei­nen al­ten oder an­ge­fan­ge­nen Text vor­neh­men und ihn über­ar­bei­ten, 10 Mi­nu­ten, 5 Mi­nu­ten …Ge­dan­ken­strom­schrei­ben geht im­mer – und kann sehr ent­las­tend sein.

Ei­ne Maß­nah­me ge­gen das Ge­fühl der per­ma­nen­ten Über­for­de­rung (und die ge­gen­wär­ti­ge Welt­la­ge ist ei­ne Über­for­de­rung!), die ich wäh­rend mei­nes Burn­outs vor ein paar Jah­ren ge­lernt ha­be: Abends oder wann im­mer es nö­tig ist, schrei­be ich auf, was ich am Tag oder in der letz­ten Stun­de ge­schafft ha­be. Da­bei zählt je­de Klei­nig­keit, ganz banal:

Ab­wasch er­le­digt oder Schu­he ge­putzt? Su­per!
Ei­ne Ge­dicht-Mail vor­be­rei­tet? Wun­der­bar (und im­mer mit Glücks­fun­ken im Schlepp­tau)!
Ei­nen Spa­zier­gang ge­macht? Bei dem Wet­ter: al­le Ach­tung!
5 Mi­nu­ten ge­schrie­ben? 5 Sterne!

Als ich mich zum ers­ten Mal da­zu durch­ge­run­gen ha­be, dach­te ich, das sei al­bern und nutz­los. Nach ein paar Ta­gen hat­te ich mei­ne Mei­nung grund­le­gend ge­än­dert. Seit­dem zie­he ich die­se Schreib­rou­ti­ne im­mer wie­der her­vor, wenn’s eng wird.



Was ist Dei­ne Strategie?


Wie schaffst Du es, un­ter den ge­gen­wär­ti­gen Be­din­gun­gen krea­tiv zu blei­ben, zu schrei­ben, Licht her­ein­zu­las­sen, Dei­ne Lau­ne zu retten?

Ich möch­te ger­ne bis zum 01.03.25 ei­ne klei­ne Samm­lung sol­cher Stra­te­gien zu­sam­men­stel­len und al­len Emp­fän­ge­rIn­nen mei­nes News­let­ters zur Ver­fü­gung stellen.

Ich freue mich sehr, wenn Du mir Dei­ne Strategie(n) schrei­ben magst: Ein ein­zi­ger Satz ist ge­nau­so will­kom­men wie ein Ab­satz von bis zu et­wa 800 Zei­chen. (Bit­te schreib da­zu, ob ich Dei­nen Na­men nen­nen soll oder nicht.)



So­viel Resonanz!


Nach­dem ich den News­let­ter fer­tig ge­schrie­ben hat­te - was wie von al­lei­ne ging -, ha­be ich ihn schnell ab­ge­schickt, be­vor ich es mir an­ders über­le­ge. Egal, dach­te ich mir, et­was an­de­res ha­be ich ge­ra­de nicht im An­ge­bot, gibt’s halt ei­ne Ab­mel­dungs­wel­le. Aber nichts der­glei­chen ge­schah. Statt­des­sen be­kam ich so viel Re­so­nanz wie nie zu­vor auf ei­nen News­let­ter. 19 Emp­fän­ge­rIn­nen ha­ben mir ih­re Stra­te­gien ge­schickt, ein Dut­zend wei­te­re ha­ben mir ge­schrie­ben, wie wohl­tu­end sie den News­let­ter fanden.

Die­se wun­der­ba­re Samm­lung der Stra­te­gien darf ich nun so­gar auf die­ser Web­sei­te ver­öf­fent­li­chen und al­len Be­su­che­rIn­nen zur Ver­fü­gung stellen.


Du bist herz­lich eingeladen


Wenn Du die Samm­lung mit Dei­nen ei­ge­nen Stra­te­gien be­rei­chern möch­test, bist Du herz­lich ein­ge­la­den, mir Dei­nen Text per Mail zu schi­cken. Ich wer­de ihn dann so schnell wie mög­lich hin­zu­fü­gen. Wie das ge­nau funk­tio­niert, be­schrei­be ich un­ter­halb der Sammlung.


Chris­ti­ne L.

Mir hilft es, mich dar­an zu er­in­nern, dass Krea­tiv­sein so vie­les ist.
Das Früh­stücks­brot schön be­le­gen.
Ein paar ro­te So­cken an­zie­hen.
Das Ge­räusch ge­nie­ßen, wenn ich et­was aus ei­nem Kau­gum­mi­au­to­ma­ten zie­he.
Vor­mi­ch­hin­krit­zeln, dem Ti­tel­bild ei­ner Zeit­schrift di­cke Au­gen­brau­en und ei­ne Zahn­lü­cke ver­pas­sen.
Mei­ne Fin­ger in Kleis­ter tau­chen, um Papp­ma­chée zu ma­chen.
Col­la­gen kle­ben.
Ei­nen Seh­spa­zier­gang un­ter­neh­men, um Schö­nes oder Skur­ri­les wahr­zu­neh­men. Weg­rand­schät­ze ent­de­cken.
Ge­sprä­che in der Stra­ßen­bahn „be­lau­schen” und die Ge­schich­ten da­hin­ter aus­zu­den­ken.
Und Lis­ten ma­chen. Lis­ten ma­chen hilft. Ge­füh­le von A bis Z oder Fort­be­we­gungs­ar­ten,  Musiktitel …

Bi­an­ca W.

(Über) Le­bens­stra­te­gien

Mor­gen­sei­ten:
Meis­tens schrei­be ich nur we­ni­ge Sät­ze, an man­chen Ta­gen wer­den aber zwei, drei Sei­ten daraus.

50 po­si­ti­ve Af­fir­ma­tio­nen mit Ma­dy Mor­ri­son:
Der Tag ver­läuft an­ders, wenn ich sie ein­mal nicht mache.

Er­le­digt-Lis­te:
An­statt Auf­ga­ben auf mei­ner To-do-Lis­te ab­zu­ha­ken, schrei­be ich sie so­fort in die Er­le­digt-Lis­te. Kann auch manch­mal als Nach­weis nütz­lich sein, wann man ge­nau was er­le­digt hat.

Be­we­gung:
Der Plan sieht vor, an fünf Ta­gen der Wo­che ent­we­der ei­nen Spa­zier­gang zu ma­chen oder mich auf mein Trimm­rad zu set­zen oder Fuß­weg statt Stra­ßen­bahn. (Der Geist ist willig …)

Er­fol­ge fest­hal­ten:
Täg­lich hal­te ich al­le „Er­fol­ge“ in ei­ner klei­nen Klad­de fest – al­so Mor­gen­sei­ten, Spa­zier­gän­ge, den Ti­tel ei­nes zu En­de ge­le­se­nen Bu­ches etc. Am En­de des Mo­nats wer­den die Da­ten in ei­ne Ex­cel-Ta­bel­le über­tra­gen und es er­staunt mich oft, dass ich mir doch mehr Gu­tes ge­tan ha­be, als ich dachte.

Rolf M.

Un­se­re Ge­samt­la­ge lässt mich auch manch­mal ver­zwei­feln. Zy­ni­scher­wei­se den­ke ich manch­mal, dass ich froh bin so alt zu sein (in die­sem Jahr 83).

Manch­mal bricht es aber aus mir her­aus und dann ver­brei­te ich in­ner­halb mei­ner Viel­zahl von Whats­App-Kon­tak­ten mei­ne Ge­dan­ken.  Ge­ra­de seit et­wa drei Jah­ren ha­ben mei­ne Tex­te (auch Ge­dich­te) ei­ne pro­vo­kan­te Ton­la­ge. Mei­ne per­sön­li­chen Er­fah­run­gen fin­den dar­in Eingang.

An­sons­ten schrei­be ich in mei­nem seit Jahr­zehn­ten ge­führ­ten sog. Ta­ge­buch auch im we­sent­li­chen mei­ne Be­schäf­ti­gun­gen auf. Vor­mit­tags le­se ich täg­lich, wie ich den Tag ge­nau vor ei­nem Jahr ver­bracht ha­be. Dann weiß ich wie­der, dass ich ein bo­den­stän­di­ges Le­ben füh­re und trotz al­ler Wid­rig­kei­ten ein nor­ma­les Le­ben habe.

Joy­ce

Ich ver­su­che, er­freu­li­che Se­kun­den wäh­rend des Ta­ges wahr­zu­neh­men, auf­zu­grei­fen, mir zu schenken.

Heu­te ha­be ich Ohr­rin­ge ge­kauft, die ich mir seit Jah­ren wün­sche – 10 Mi­nu­ten Freu­de – und mehr, wenn ich sie tra­gen werde!

Und ich ha­be Kirsch­baum­zwei­ge auf dem Markt ge­se­hen und zu­ge­grif­fen. Ha­be sie nach Ike­ba­na-Art in 2 Va­sen ge­steckt und war­te nun, bis die grü­nen Blät­ter kommen.

Cris­ti­na

Krea­ti­vi­tät, so dach­te ich, scheint ih­ren Raum ein­zu­for­dern. Sie dul­det kei­ne Zeit­fens­ter. Und doch kommt es manch­mal vor, dass mich ein simp­ler Satz im Ra­dio be­rührt oder der Blick aus dem Au­to ei­nen Ge­dan­ken aus­löst, wäh­rend ich an ei­ner Am­pel ste­he und mir wün­sche, sie wür­de war­ten und noch ei­ne Wei­le auf Rot ste­hen bleiben.

Ich zeich­ne mei­ne Ge­dan­ken, wenn mög­lich, auf ei­nem Dik­tier­ge­rät auf – wirr und un­ge­ord­net, bis ich ei­nen ge­eig­ne­ten „Schreib­raum“ ge­fun­den ha­be, in dem sie wach­sen kön­nen, Zeit ha­ben, ei­ne Form zu fin­den. Um­ge­bung spielt da­bei ei­ne wich­ti­ge Rol­le. Viel­leicht ist es der Ge­räusch­pe­gel in ei­nem Ca­fé, der Ge­ruch, die Men­schen und die At­mo­sphä­re, die ich nicht ge­nau be­nen­nen kann. Ein Ge­spräch, das ich be­lau­sche, ei­ne Ges­te, die ich be­ob­ach­te, oder schlicht die Tas­se Tee auf mei­nem Tisch. Ich le­se ger­ne es­say­is­ti­sche Tex­te, da sie fast im­mer zün­den und in­spi­rie­ren. Ich muss Ge­duld mit mir ha­ben, ler­nen mich mit kur­zen Sät­zen zu­frie­den zu ge­ben, frei von dem Druck, gan­ze Sei­ten zu füllen.

Ga­brie­le

Vor ei­ni­ger Zeit ha­be ich ir­gend­wo ge­le­sen, man sol­le den Tag an­fan­gen mit dem Satz: Wie wird aus heu­te ein gu­ter Tag? Das über­le­ge ich mir vor dem Auf­ste­hen. Und es hilft. Wie Du schreibst, es kön­nen Klei­nig­kei­ten sein - meis­tens freue ich mich auf die ers­te Tas­se Kaffee.

An­ja

Ge­ra­de ist es schwie­rig den Op­ti­mis­mus nicht zu ver­lie­ren.
Was mir hilft:
Kunst an­schau­en
Mu­sik hö­ren
Mir sehr le­cke­res Es­sen ma­chen
So­li­da­ri­tät und Ge­mein­schaft er­le­ben
To count my bles­sings.

Kon­ni K.

Ich schrei­be je­den Abend, wel­ches Glück­chen ich an die­sem Tag hat­te. Kann et­was sein, was ich ge­schafft ha­be oder ein Re­gen­bo­gen oder ein gu­tes Ge­spräch. Das Glück­chen tei­le ich per Whats­App mit zwei Freundinnen.

ei­len und Aus­tausch find ich ge­ra­de sehr wich­tig. Da­bei hel­fen mir auch die Schreib­kur­se und -tref­fen: der Aus­tausch, das ge­mein­sa­me Schrei­ben und Vorlesen.

Su­san­ne B.

Raus!

An die Luft, egal bei wel­chem Wet­ter, schließ­lich gibt es kein schlech­tes Wet­ter… okay, Un­wet­ter­war­nun­gen sind ernst zu neh­men. Und dann die Na­tur, das Le­ben (be-)suchen. Wald ist am schöns­ten oder Gar­ten, auch win­ter­kahl, Stadt­park geht auch, Vor­gär­ten in Wohn­sied­lun­gen und dann wahr­neh­men: Vö­gel! Und Schnee­glöck­chen. Und ge­nau hin­schau­en: Flech­ten auf Be­ton­pflas­ter­stei­nen. Auf dem Ga­ra­gen­hof. Gräs­lein in Fu­gen. Moos. Es lebt al­les wei­ter! Sich selbst als Teil des Kos­mos spü­ren, mit­ten­drin. Dem Rot­kehl­chen zuzwinkern.

Le­sen!

Ei­ne an­de­re Welt ist mög­lich. Denn es war schon ein­mal ganz an­ders, für 10.000de von Jah­ren. Be­vor das Pa­tri­ar­chat aus­brach. Mo­der­ne Ma­tri­ar­chats­for­schung le­sen! Sie bie­tet ei­ne Fül­le an In­spi­ra­ti­on, wie es sein könn­te, weil es schon ein­mal so war.

Ab­gren­zen!

„Ich bin nicht ver­ant­wort­lich!“ für aus­län­di­sche Po­ten­ta­ten, aber sehr wohl da­für, wen ich hier wähle.

Ich bin nicht ver­ant­wort­lich für che­mi­sche, ato­ma­re und an­de­re Ver­seu­chun­gen, aber sehr wohl für mein Kon­sum­ver­hal­ten. Was und wie­viel kau­fe ich. Was re­pa­rie­re ich. Was brau­che ich al­les nicht. Lust­vol­les sein-las­sen. Fühlt sich gut und oft sehr frei an.

Chris­ti­ne R.

Was mei­ne Lau­ne hebt in die­ser über­for­dern­den Welt­la­ge ist seit ei­ni­ger Zeit mei­ne Sor­tier- und Aus­mist-Ak­ti­on von jah­re­lang an­ge­sam­mel­ten Pa­pier­sta­peln in ir­gend­wel­chen Schrank- und Re­gal­fä­chern. Das gibt mir ein gu­tes Ge­fühl, mich von Bal­last zu be­frei­en, und schafft auch in­ner­lich Klar­heit und Ru­he. Auch fin­det sich da­bei im­mer mal wie­der ei­ne Über­ra­schung: ei­ne schö­ne Ab­bil­dung, ein no­tier­tes Zi­tat oder ein Ge­dicht auf ei­nem „Fress­zet­tel”.

Mit sol­chen net­ten Fund­stu­cken hüb­sche ich der­zeit mei­ne hand­schrift­li­chen Brie­fe und Ge­burts­tags­glück­wün­sche auf – ein klein we­nig Krea­ti­vi­tät im­mer­hin, auch wenn ich ge­ra­de kei­ne li­te­ra­ri­schen Am­bi­tio­nen habe …

Mar­ti­na R.

Mei­ne Stra­te­gie ist lei­se
Wo ist die Si­cher­heit
Cha­os um mich her­um
In mir ein Auf­stand der Ge­füh­le
Si­cher­heit?
Nicht in Ame­ri­ka, nicht in der Ukrai­ne, nicht hier, ir­gend­wo im Nir­gend­wo?
Je­doch
In mir gibt es ei­nen klei­nen Raum.
Dort lebt die Zu­ver­sicht, mei­ne ganz ei­ge­ne Zu­ver­sicht
Sie ruft mich hin­ein,
bit­tet mich Platz zu neh­men und zu at­men.
Stil­le um­hüllt mich, wiegt mich in Si­cher­heit, zart und lei­se.
Hier möch­te ich ver­wei­len, ei­ne klei­ne Zeit­pau­se, ei­ne klei­ne Rei­se ins Licht.

Re­gi­na F.

Mein Mann und ich hal­ten ein­mal im Mo­nat ei­ne Art „In­ter­view“ ab. Wir neh­men uns be­wusst Zeit und Raum da­für, las­sen die letz­ten 4 Wo­chen Ge­scheh­nis­se im pri­va­ten Le­ben, wie auch in der an­ge­spann­ten Welt da drau­ßen Re­vue pas­sie­ren und ver­su­chen da­bei die Er­eig­nis­se ein­zu­ord­nen: Im Pri­va­ten kön­nen dies un­se­re Teu­fels­krei­se sein oder lus­ti­ge Be­ge­ben­hei­ten, hef­ti­ge Dis­kus­sio­nen, über­ra­schen­de Er­eig­nis­se und un­ser Um­gang da­mit. Im öf­fent­li­chen Welt­ge­sche­hen fra­gen wir uns ge­gen­sei­tig nach den Schwer­punk­ten aus, was uns um­treibt, was wir für Fra­gen ha­ben, für Ängs­te, für Pro­gno­sen und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten. Das hilft, das tut uns gut. Es gibt un­se­ren Ge­dan­ken ei­ne Form und ei­ne Struk­tur, wenn ich un­ser Zwie­ge­spräch live mit­schrei­be und spä­ter ab­tip­pe. So er­hal­te ich ei­ne Mo­ment­auf­nah­me und da­durch die Mög­lich­keit Ge­scheh­nis­se aus ei­ner ge­wis­sen Di­stanz zu be­trach­ten und bes­ser einzuordnen.

Mar­ti­na B.

Für mich ha­be ich fest­ge­stellt, dass mir Be­we­gung gut tut. Die Stim­mung steigt, das Blut zir­ku­liert, die Fü­ße wer­den warm und der Kopf wird mit Sau­er­stoff ver­sorgt. Ausprobieren!

Mar­git G.

* Was bei dir die Am­sel war, war bei mir ges­tern der Schnee! Bei­na­he un­ver­hofft hat­te er sich in der Nacht über den Gar­ten ge­legt und die­sen auf sei­ne un­nach­ahm­li­che Wei­se ver­än­dert. Als ich heu­te Mor­gen für ei­nen Mo­ment auf der hin­te­ren Gar­ten­bank saß, war ich von der Schön­heit des Au­gen­blicks so um­fan­gen, dass ich kaum be­merkt ha­be, wie ich lang­sam aus­kühl­te. Al­so, die Schön­heit, wel­cher Art auch im­mer, ist mir Trost und Halt, und sie ist je­der­zeit und über­all auf­find­bar. Manch­mal führt das dann da­zu, dass ich et­was schrei­be, so wie ges­tern: Ich er­in­ne­re mich an Schnee.

* Das wö­chent­li­che Te­le­fo­nat mit ei­nem Freund, der un­er­müd­lich mit dem Er­zäh­len un­ter­wegs ist. Und hier kommt auch das Schrei­ben ins Spiel. Wenn wir uns nicht klei­ne Ge­schich­ten er­zäh­len, dann le­sen wir uns vor, was wir ak­tu­ell ge­schrie­ben ha­ben. Manch­mal mo­ti­viert mich das Ge­spräch dann da­zu, an der Er­zähl­ver­si­on ei­ner Ge­schich­te wei­ter zu ar­bei­ten, sie um­zu­schrei­ben. Das „Freie Er­zäh­len” und das Schrei­ben, zu dem ich mich von dir er­mu­tigt füh­le, ha­ben viel mit­ein­an­der zu tun!

* Ich hal­te mich in Be­we­gung! Manch­mal hal­te ich nur die Hand in Be­we­gung, auf dem Pa­pier. Das gleicht dann dem, was du Ge­dan­ken­strom­schrei­ben nennst, und was zwar meis­tens kei­ne be­son­ders in­tel­li­gen­ten Tex­te pro­du­ziert, an­de­rer­seits aber spe­zi­el­le Räu­me öff­nen kann.

Ve­ra D.

  1. Mu­sik (ma­chen, hö­ren – am bes­ten live, dar­über le­sen, ler­nen), im­mer wie­der Musik. 
  2. Nach­rich­ten nur ein­mal am Tag gucken. 
  3. Auf­räu­men /​ Aus­mis­ten (blö­des Wort, „de­clut­te­ring“ trifft es besser)
  4. Nach­rich­ten nur ein­mal am Tag gucken
  5. Vor dem Schla­fen­ge­hen ein Ge­dicht le­sen (ich ken­ne da je­man­den, die schickt re­gel­mä­ßig wel­che  - dan­ke noch­mal an die­ser Stelle)
  6. Nach­rich­ten nur ein­mal am Tag gucken.
  7. Sich an gu­ten Zei­chen er­freu­en, z.B. dass ge­ra­de so vie­le Men­schen auf­ste­hen und Stel­lung beziehen.
  8. Nach­rich­ten nur ein­mal am Tag gucken.
  9. Ich samm­le schon lan­ge Zi­ta­te, die mich be­rüh­ren, z.B. „Mit­ten im tiefs­ten Win­ter wur­de mir end­lich be­wusst, dass in mir ein un­be­sieg­ba­rer Som­mer wohnt.“ Al­bert Camus
  10. Nach­rich­ten nur ein­mal am Tag gucken.
  11. Da­mit es mit was Po­si­ti­vem auf­hört: Musik!

Wer­ner P.

Ich ver­su­che ins „Tun“ zu kom­men. Ein Spa­zier­gang, um das, was drau­ßen los ist, zu er­le­ben und mich aus­gie­big zu be­we­gen. Ein Mi­lan oder ein Schmet­ter­ling zie­hen mich schnell in ih­ren Bann. Das macht für ein paar Mi­nu­ten dem Ge­dan­ken­ka­rus­sell ein Ende.

Sehr gut ist jetzt die Be­schäf­ti­gung im Gar­ten. Die ers­ten Sa­men ha­be ich gesät.

Drin­nen ha­be ich un­ter an­de­rem die „Schreib­ma­schi­ne“ (den PC). Man­che Ideen ver­su­che ich zu for­mu­lie­ren und an zu­stän­di­ge Ein­rich­tun­gen zu senden.

Le­sen kommt je­den Abend ei­ne Stun­de lang in den Tag.

Für die Ab­len­kung schlecht­hin ha­be ich noch ei­ne Mo­dell­ei­sen­bahn. Beim Spie­len ver­ges­se ich Raum und Zeit. 

Zu gu­ter Letzt möch­te ich den Kon­takt zu Men­schen er­wäh­nen. Ich tref­fe mich mit Gleich­ge­sinn­ten beim BUND; der Kli­ma­run­de, den Grü­nen, dem Bür­ger-Bus, den Gar­ten­nach­barn usw. . Die­se Ge­sprä­che blei­ben oft auf der Dor­f­ebe­ne – was geht hier? – und stär­ken das Miteinander. 

Jut­ta

Ich bin ei­ne lei­den­schaft­li­che Samm­le­rin von Augenblicken:

* in der Na­tur, wenn es mir ge­lingt, über nichts nach­zu­den­ken, mich nur zu be­we­gen und zu schau­en und zu lau­schen und zu schnup­pern und die Luft auf mei­ner Haut zu spü­ren;
* im Zu­sam­men­sein mit Men­schen, wenn ich in ei­nem Ge­sicht et­was le­sen kann, das mich be­rührt;
* beim Le­sen von Tex­ten, wenn die Spra­che mich be­geis­tert, beim Schrei­ben von Tex­ten, wenn ich mei­ne Spra­che fin­de;
* beim Fo­to­gra­fie­ren, wenn ich ab­bil­de, was ich se­he und beim Be­trach­ten von Fo­tos, die mir was zei­gen, was ich ent­we­der ge­nau so oder noch nie so ge­se­hen ha­be;
* beim Tei­len ei­nes be­son­de­ren Au­gen­blicks mit ei­nem an­de­ren Men­schen;
* wenn ir­gend­was ein­fach für die­sen Mo­ment gelingt.

Manch­mal le­se ich Bü­cher über das Uni­ver­sum und sein Wer­den oder über die skur­ri­le Welt der Quan­ten oder die der Zah­len. Das öff­net mir ei­ne an­de­re Welt. Da ich nicht gläu­big bin, ist das mein Zu­gang zu ei­ner Art wis­sens­ba­sier­ter Spi­ri­tua­li­tät, ge­ra­de weil ich so gar kei­ne Na­tur­wis­sen­schaft­le­rin bin und das meis­te nur in­tui­tiv und für ei­nen kur­zen Au­gen­blick be­grei­fe, be­vor es mir wie­der entgleitet.

Ich schrei­be mög­lichst je­den Tag ein paar Sät­ze, wo­bei es mir mal mehr, mal we­ni­ger ge­lingt, et­was zum Aus­druck zu bringen.

Ich tref­fe mich ge­le­gent­lich mit an­de­ren, die das eben­falls ver­su­chen und de­nen das eben­falls mal mehr mal we­ni­ger ge­lingt. Wenn’s ge­lingt, sind das glück­li­che Mo­men­te (s.o.).

Ach ja, ich las­se mich re­gel­mä­ßig ge­gen auf­kom­men­de Ver­zweif­lung imp­fen mit Ge­dich­ten, die Do­ro­thee mir zu­schickt und an ap­ple per day keeps the doc­tor away.

Bel­la

„Über­ra­sche net­te Men­schen, dann lä­chelt ihr bei­de“:
Beim Bä­cker der Da­me vor dir sa­gen, dass sie ei­ne tol­le Brille/​einen coo­len Man­tel hat … Blu­men für dei­ne Lieb­lings-Fri­seu­rin … es funk­tio­niert und inspiriert!

Kers­tin B.

Mir nutzt die va­ria­be­le Form von un­ter­schied­li­chen Mind­maps, neue krea­ti­ve We­ge zu entwickeln.

Es gibt bei die­ser Form kein En­de, auch ein al­ter Ge­dan­ke kann sich wei­ter ent­wi­ckeln und neue Lö­sungs­an­sät­ze aufzeigen.

Das ent­las­tet, schafft Zu­ver­sicht und Hoffnung.

Aber, ich wen­de das nur in Le­bens­be­rei­chen an, die ich in mei­nem Le­bens­um­feld be­ein­flus­sen kann.

Bei der Welt­po­li­tik und dem Rechts­ruck bli­cke ich ger­ne auf die 70er und 80er Jah­re zu­rück. Da hat­ten wir ähn­li­che Pro­ble­me und Des­po­ten an der Macht. Das ha­ben wir mit ei­nem lan­gen Atem ge­mein­sam mit Gleich­ge­sinn­ten durch­ge­stan­den. Das macht mir Mut, dass es in 10 Jah­ren wie­der bes­ser ist.

Dir­gis

Ja, es braucht ge­ra­de viel Selbst­für­sor­ge und Stand­fes­tig­keit, um nicht in den Ängs­ten und Ver­un­si­che­run­gen des all­ge­mei­nen Welt­ge­sche­hens aus der ei­ge­nen Mit­te ge­ris­sen zu werden.

Mei­ne Stra­te­gie ist der Gar­ten - bei je­dem Gang zum Kom­post schaue ich nach den Knos­pen der Bü­sche, nach den ers­ten grü­nen Spit­zen der Früh­lings­blü­her und freue mich auf ihr Wachs­tum. Es sind Hoff­nungs­zei­chen! Die Vö­gel an un­se­ren ve­schie­de­nen Fut­ter­stel­len tun ihr üb­ri­ges, um mich zu berühren.

Ei­ne an­de­re Stra­te­gie ist es, für mich, für uns, für Men­schen um mich her­um zu ko­chen und zu ba­cken. Wie schön, wenn die Oran­gen­mar­me­la­de drei Ta­ge kö­cheln muss und die gan­ze Woh­nung wun­der­bar riecht 🙂 Oder der Ap­fel­ku­chen mit Streu­seln fer­tig ist und die Freun­din­nen zum Kaf­fee kom­men. Ver­bin­den­de, näh­ren­de Ge­sprä­che inclusive 🙂

Un­se­re Welt im Klei­nen kön­nen wir be­ein­flus­sen, uns für fried­li­ches, wohl­wol­len­des Mit­ein­an­der ein­set­zen. Ei­ne Stra­te­gie von mir ist, Kin­dern im Grund­schul­al­ter Le­se­för­de­rung zu ge­ben. Es ist für mich so herz­er­wär­mend, wenn sie sich selbst freu­en und stolz auf ih­re Fort­schrit­te sind und ne­ben­bei le­sen wir span­nen­de, wit­zi­ge Ge­schich­ten. So le­se ich mit mei­nen sieb­zig Jah­ren auch wie­der vom Sams, Pumuckel oder vom Franz und freue mich daran.

Ju­lia O.

Mei­ne Stra­te­gien, um krea­tiv zu blei­ben, zu schrei­ben, Licht her­ein­zu­las­sen, mei­ne Lau­ne zu retten:

Bü­cher durch­blät­tern, bis ich Ge­dich­te wie fin­de wie Ein­horn von Hil­de Domin.

Elf­chen schrei­ben, oh­ne mir si­cher zu sein, dass ich die Re­geln kor­rekt anwende.

Ein­fach schwim­men, schwim­men, schwim­men, wie Do­ri in Fin­det Ne­mo, wenn sie die Ori­en­tie­rung ver­liert. Zur­zeit be­deu­tet das für mich Win­ter­ba­den in der Nord­see, und dann klei­ne No­ti­zen da­zu schreiben.

Der Weg des Künst­lers le­sen, von Ju­lia Ca­me­ron, oh­ne mich an das 12-Wo­chen-Pro­gramm zu hal­ten, aber mich trotz­dem in­spi­rie­ren las­sen, mei­ner in­ne­ren Künst­le­rin mehr Raum im All­tag zu verschaffen.

Lau­ra

Mei­ne Strategie:

1.) we­ni­ger So­cial Me­dia. Ich bin neu auf Blues­ky und Sub­stack. Da le­se ich viel und auch vie­les, das Mut macht - we­nig Hass. Ein Bei­spiel: „Re­mem­ber: They want us to burn out and try­ing to keep up wi­th their con­stant cha­os - this will burn you out. Fo­cus! Mich dar­auf zu be­sin­nen, dass das al­les Sys­tem hat, hilft mir. Mei­ne Toch­ter wür­de sa­gen: „Mensch, da has­te ja das Sys­tem su­per aus­ge­drib­belt” - ge­nau, ich spie­le nicht mit oder ich drib­bel eben. Ich em­pö­re mich nicht, ich neh­me zur Kennt­nis. Das kos­tet nicht so viel Energie.

2.) Be­wusst ge­nie­ßen. Zeit neh­men, mir ein schö­nes neu­es Schreib- oder Zei­chen­heft gön­nen, mit dem Ka­ter schmu­sen, das Ge­sicht in die Son­ne hal­ten. Spü­ren. get fo­cu­sed, stay calm. Manch­mal ist eng­lisch ein­fach sim­pel. Und Angst ist eh ein schlech­ter Be­ra­ter. Und über­haupt, ei­ner al­lei­ne kann we­nig, aber vie­le zu­sam­men schaf­fen das.

Mar­ti­na G.

Wenn mich als Lang­schlä­fe­rin die Fra­ge be­schäf­tigt, war­um ich an die­sem Mor­gen auf­ste­he, kom­men bald schon wie­der die ers­ten Ideen…: Wie kann ich den Tag be­gin­nen, ge­stal­ten und ver­schö­nern? Ich den­ke aber zu al­ler­erst an die Men­schen, die mir wich­tig sind und an de­nen mir sehr viel liegt!

Und dann:
gu­tes ge­sun­des Es­sen als Grund­la­ge;
fes­te Auf­ga­ben: be­ruf­lich und eh­ren­amt­lich;
wohl­tu­en­de, ge­sund­heits­för­dern­de hilf­rei­che Be­we­gun­gen und Übun­gen;
krea­ti­ve Her­aus­for­de­run­gen und Freu­den;
Kul­tur in mei­ner Stadt der vie­len Mög­lich­kei­ten;
ein gu­tes Buch;
ein we­nig po­li­ti­sches En­ga­ge­ment;
re­gel­mä­ßi­ge Kon­tak­te zu Freun­dIn­nen
 - und mein christ­li­cher Glau­be.

Al­les so leicht ge­sagt, aber na­tür­lich nicht im­mer so ein­fach um­zu­set­zen, doch dies al­les ist tat­säch­lich die Ba­sis.
Dank­bar­keit, die (schüt­zens­wer­te) Na­tur, Neu­gier, An­triebs­kraft, Le­bens­be­ja­hung und gu­te Re­ser­ven: Resilienz…?!

Singende Amsel

Fo­to: Silvia78de/​Pixabay

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