Über mich und meine Arbeit


Lesen

Schon mein erstes Buch habe ich heiß und innig geliebt. Dieses erste Buch war ein Gedichtband von Joachim Ringelnatz im Postkartenformat, mithin handlich genug für eine Dreijährige, die noch nicht lesen, aber schon umblättern konnte. Allerdings enthielt das Buch viel zu wenige Bilder, wofür ich mit großem Eifer und einem Kugelschreiber schnellstens gesorgt habe. Ich habe dieses ziemlich mitgenommene Bändchen heute noch – und Ringelnatz gehört nach wie vor zu meinen liebsten unterschätzten Dichtern und Dichterinnen.

Mein erstes wirkliches Buch, das nur aus Text bestand und das ich Wort für Wort gelesen habe, hieß Die kleine Nellie. Es hatte 49 Seiten und hat mich eine ganze Woche lang in Atem gehalten, bis ich es zu Ende gelesen hatte.

Jahrzehnte später lasse ich mich noch genauso gern und intensiv von Büchern und Geschichten einfangen, und so nehme ich die Texte meiner TeilnehmerInnen als Geschenke wahr.

Schreiben

Mit dem Schreiben war es viel schwieriger als mit dem Lesen, denn das Schreiben war ganz eng an das Buch geknüpft, mit dem ich in der Schule schreiben lernen sollte. Ein muffiger, verstaubter Geist zog durch dieses Buch und erzählte todlangweilige Geschichten von Hans und Susi. Diese Geschichten musste ich wieder und wieder abschreiben – inklusive der Buchstaben, vor denen ich mich gefürchtet habe. Am schlimmsten war das S für Susi, denn das war eine Schlange mit zischelnd herausgestreckter Zunge.

Ein Umzug erlöste mich. Die neue Schule hatte ganz andere Bücher, meine Klassenlehrerin war modern und engagiert und vor allem glaubte sie an mich. Es dauerte nicht lange, und ich tat in der Schule nichts lieber,  als Aufsätze zu schreiben.

Diese frühe Erfahrung war meine erste Lektion, die meine Arbeit bis heute prägt : Schreiben braucht förderliche Bedingungen und Ermutigung.

Lernen

Seit beinahe 30 Jahren beschäftige ich mich professionell mit dem Schreiben und seinen vielen Facetten, vom literarischen Handwerk und der Schreibdidaktik bis hin zu den neurophysiologischen Vorgängen des Schreibens und der gesellschaftlichen Bedeutung von Text(en).

Nach Studium und Promotion in Germanistik habe ich zunächst als Wissenschaftlerin gearbeitet, später als freiberufliche Lektorin. Seit 2015 vermittle ich mein Wissen über und meine Begeisterung für das Schreiben in Seminaren, Workshops und in der Einzelarbeit.

In der Praxis mit hunderten von TeilnehmerInnen habe ich meine Methoden immer weiter entwickelt und verfeinert. Dabei greife ich u.a. auf Ansätze aus der systemischen Arbeit, das kreative Schreiben, produktive Verfahren für den Schulunterricht oder die immer wieder höchst überraschenden Methoden der Oulipoten zurück.  Ich schätze mich glücklich, immer noch dazuzulernen – nicht zuletzt durch meine TeilnehmerInnen.



Was mir bei meiner Arbeit besonders wichtig ist

Meine Erfahrung zeigt, dass die allermeisten Menschen über weit mehr Potenzial verfügen, als ihnen bewusst ist. Deshalb ist es mir wichtig, die AutorInnen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Möglichkeitsräume zu entdecken und auszuloten, ihre eigene Schreibstimme zu entfalten, ihr zu vertrauen und so den eigenen Fluss zu finden. Mit der eigenen Kraft zu gehen, statt sich gegen sie abzuarbeiten, erleichtert das Schreiben ungemein.

Es ist mir wichtig, den Prozess des Schreibens von der Fixierung auf das Ergebnis zu entkoppeln. Denn die starke Ausrichtung auf ein Ergebnis, wie wir es von der Schule, von der Arbeit und oft auch von unserem persönlichen Umfeld gewohnt sind, bedeutet ein Ende des Vergnügens, der Leichtigkeit, der Experimentierlust, der Entdeckerfreude, der Bewegungsfreiheit, der Kreativität.

Deshalb geht es in meinen Schreibseminaren sehr oft um den Schreibprozess, die Erweiterung der eigenen Möglichkeiten und die Erschließung neuer (Schreib)Horizonte.

Mehr dazu in diesem Interview mit dem Hessischen Rundfunk:

Wer schreibt, der bleibt

Interview mit mir auf hr info kultur

Redakteurin der Sendung: Dagmar Fulle



Kurzkommentare von TeilnehmerInnen meiner Seminare

 (über­nommen von den Feedback-­Bögen des LIW)

  • Sehr viele tol­le An­re­gun­gen, sehr be­rei­chernd!
  • Die Refe­rentin hat sehr für das Ge­lin­gen des Semi­nars ge­sorgt. Hat mich be­geistert!
  • Danke für die tolle und kom­peten­te Re­fe­ren­tin. Tolle Hand­outs!
  • Die Re­fe­rentin war nicht nur fach­lich ver­siert, sondern sehr em­pa­thisch­. Toll!
  • Referen­tin: Klasse! Fach­lich und per­sön­lich .... Sehr kom­pe­tent und inspi­rie­rend.
  • Selten eine Dozen­tin erlebt, die mit so­viel Ruhe und Ge­las­sen­heit das Se­mi­nar „auf Spur“ ge­hal­ten hat und damit eine sehr pro­duk­tive Arbeits­atmo­sphäre ge­schaf­fen hat.
  • Vielen Dank noch ein­mal für dieses schö­ne Se­mi­nar, ich habe mich sehr wohl ge­fühlt und ganz vie­le neue Sa­chen ken­nen­ge­lernt.

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