Schreiben zwischen den Jahren

 Die „Tage zwischen den Jahren“ - das  klingt ein bisschen wie Tage im Nirgendwo. Aber natürlich gibt es kein schwarzes Loch im Kalender, das die letzten Tage des alten Jahres einfach verschluckt. Die Redewendung erinnert vielmehr an das jahrhundertelange Hin und Her bei der Einführung einer einheitlichen und praktikablen Kalenderrechnung im christlichen Abendland. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts lag der Neujahrstag in Europa – je nach Region, Regierung etc. – entweder am 25. Dezember oder am 1.oder 6. Januar oder am 1. März. Erst 1691 wurde der 1. Januar verbindlich als Jahresanfang festgelegt. Der Redewendung zwischen den Jahren benutzen wir dennoch weiterhin.

In unserer trubeligen Gegenwart haben die Tage zwischen dem 27. und 31. Dezember etwas von einer wie aus der Zeit gefallenen eine Insel bekommen. Sie haben ein ganz spezielles Flair. Die alltägliche Be­trieb­samkeit kommt zur Ruhe und alles geht etwas lang­samer von­statten als sonst. Damit sind diese Tage eine ideale Zeit, um zurückzuschauen und vorauszublicken und auch, um Aspekten Raum zu geben, die während des Jahres zu kurz gekommen sind, wie vielleicht das Schreiben oder das genaue Betrachten von etwas Kleinem, Unauffälligen. 

Wir treffen uns täg­lich zwei Stun­den, um zu schrei­ben, über das Schrei­ben zu re­flek­tieren, uns mit nach­denk­li­chen wie auch hei­teren The­men zu be­schäf­tigen, In­spi­ration zu tanken und die gemeinsame Schreibzeit zu genießen. Begleitet von Schreibaufgaben lassen wir das Jahr 2023 Revue passieren und nehmen das neue Jahr in einen wohlwollenden Blick. Wie im vorigen Jahr gibt es auch wieder eine Anleitung zu einem Schreibspaziergang außerhalb der Seminarzeiten.

Zusatztermin wegen der großen Nachfrage - Schreiben zwischen den Jahren jetzt auch am Abend!